Projektbeschreibung
SynergieWerkStadt 2025
Der Stadtbezirk Stuttgart-Vaihingen ist ein wichtiger Verkehrsschnittpunkt für die Landeshauptstadt, ein „Tor nach Stuttgart“ und damit eine Drehscheibe und Impulsgeber für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung von Stadt und Region. Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „SynergieWerkStadt – Zukunftslabor für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel“ soll für das dort gelegene, größte Stuttgarter Gewerbegebiet, den „SynergiePark“ Vaihingen/Möhringen, eine integrierte und nachhaltige Mobilitätsstrategie entwickelt werden, die auch auf Standorte mit ähnlichen Rahmenbedingungen übertragen werden kann. Die Landeshauptstadt Stuttgart und die Hochschule für Technik arbeiten in diesem Projekt intensiv zusammen, um eine zukunftsfähige Mobilitätsentwicklung zu gewährleisten. Eine zukunftsweisende Mobilitätsstrategie ist ein wichtiger Bestandteil für die Verkehrsplanung im Stadtbezirk Vaihingen, da sich die Beschäftigtenzahlen im SynergiePark in den nächsten Jahren auf rund 40.000 Beschäftigte verdoppeln werden. Darüber hinaus gewinnt der Bahnhof Vaihingen durch den Ausbau zum Regionalbahnhalt und eine mögliche Seilbahn- bzw. Stadtbahnverlängerung an Bedeutung. Deshalb soll insbesondere der Vaihinger Bahnhof zukünftig durch ein Mobilitätslabor als Mobilitätsdrehscheibe gestärkt werden. Ein starker Fokus liegt auf der Förderung des Umweltverbundes.
Vor diesem Hintergrund ergeben sich folgende Forschungsfragen:
— Wie kann ein Gewerbegebiet nachhaltiger gestaltet und entwickelt werden und zu einer multimodalen Fortbewegung beitragen? Wie kann nachhaltig multimodal ausgerichtete Mobilität funktionieren? Welche Formen der Mobilität können hierbei gefördert werden?
— Welche unterschiedlichen Interessen und Bedarfe der Betroffenen können identifiziert und aufeinander abgestimmt werden? Welche lokalen Akteure, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger spielen eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten?
— Welchen Beitrag kann ein Mobilitätslabor am Bahnhof Vaihingen für eine nachhaltige emissionsfreie Verkehrsplanung leisten? Wie kann ein übertragbares Konzept entwickelt werden, das die polyzentrische Stadtregion und bestehende urbane Strukturen stärkt?
Planungsziele
Ziel ist, ausgehend vom Entwurf des Verkehrsstrukturplanes Vaihingen aus dem Jahr 2017, die Entwicklung und schrittweise Umsetzung eines zukunftsweisenden, urbanen Mobilitätskonzeptes für den SynergiePark Vaihingen/Möhringen, welches die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zivilgesellschaft berücksichtigt, den Umweltverbund bzw. Nachhaltigkeit im Verkehrssektor fokussiert sowie ein hohes Maß an Beteiligungsformaten forciert und verschiedene akteursspezifische Kommunikationsstrategien erprobt. Es soll ein Mobilitätslabor am Bahnhof Vaihingen im südlichen Bereich des ehemaligen Aurelis-Areals entstehen, um Multimodalität zu fördern. Die gewonnenen Erkenntnisse bei der Entwicklung des Mobilitätskonzeptes für den SynergiePark sollen auf andere Standorte übertragen werden und somit zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung der Landeshauptstadt Stuttgart beitragen.
Partizipation
Im Vordergrund des kooperativen Forschungsprojektes steht ein innovativer und offener Planungsprozess. Durch unterschiedliche Beteiligungsformate sollen verschiedene Akteursgruppen aktiv in den Planungsprozess integriert werden, um ein sich selbst tragendes Konzept zu etablieren. Diese Akteursgruppen umfassen neben einer Arbeitsgruppe aus Verwaltung und Schlüsselakteuren ebenso die Bewohner:innen der angrenzenden Wohngebiete des SynergieParks sowie die Unternehmen als auch die Beschäftigten des Gewerbegebiets.
Transfer
Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis ist ein elementarer Pfeiler des Vorhabens. Durch die Kooperation zwischen Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft soll die Verbindung von Forschungs- und Praxiswissen und damit die Erweiterung von Forschungsbedarfen um Bedarfe der „realen Welt“ erzielt werden.
Die Transferstrategie soll in das M4_LAB Projekt der Hochschule für Technik Stuttgart eingebettet werden, das im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“ vom BMBF gefördert wird.
Weitere Transferprozesse sollen durch die IBA´27 unterstützt werden, die eine wichtige Kommunikationsplattform für das Forschungsprojekt darstellt. Durch studentische Projekte und Bachelor- sowie Masterarbeiten in den unterschiedlichen Studiengängen der Hochschule für Technik, wie beispielsweise Stadtplanung, Verkehrsinfrastrukturmanagement und Wirtschaftspsychologie, soll das Forschungsprojekt in die Hochschullehre integriert werden. Die Forschungsergebnisse sollen durch die aktive Rolle des kommunalen Partners, der LHS Stuttgart, in das Handeln auf kommunaler Ebene einfließen. Die Kooperation mit der Kommune Leinfelden-Echterdingen in Phase II ermöglicht es, die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt in einen anderen räumlichen Kontext zu transferieren.
Wissenschaftliche Begleitung
Die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) nimmt im Forschungsprojekt SynergieWerkStadt 2025 als unabhängige und neutrale Instanz ohne Eigeninteresse oder vorgeschriebenen Auftrag eine wichtige Stellung in der Gestaltung des offenen Planungsprozesses ein. Die HFT übernimmt eine Doppelrolle als Initiatorin, neutrale Impulsgeberin sowie als forschende Beobachterin, die analysiert, evaluiert und Erkenntnisse in den Forschungsprozess zurückkoppelt. Darüber hinaus werden die Erfahrungen aus der Praxis und Forschungserkenntnisse kontinuierlich und wissenschaftlich reflektiert.